Deloitte-Studie: Dramatische Entwicklung der GKV-Finanzen
ie Münchner Unternehmensberatung Deloitte hat sagt eine dramatische Unterdeckung der GKV-Finanzierung voraus: Bis 2050 wird eine Unterdeckung zwischen 380 und 590 Milliarden Euro prognostiziert, die Beitragssätze zwischen 25 und 30 Prozent erfordern würden oder bis zu 600 Milliarden Euro jährlich an Bundeszuschüssen. Die wichtigsten Inhalte:
31.10.2024
Die Münchner Unternehmensberatung Deloitte hat sagt eine dramatische Unterdeckung der GKV-Finanzierung voraus: Bis 2050 wird eine Unterdeckung zwischen 380 und 590 Milliarden Euro prognostiziert, die Beitragssätze zwischen 25 und 30 Prozent erfordern würden oder bis zu 600 Milliarden Euro jährlich an Bundeszuschüssen. Die wichtigsten Inhalte:
Langfristige Unterdeckung:
- Bis 2050 droht ein Defizit von 380 bis 590 Milliarden Euro.
- Beitragssätze könnten auf 25-30 % steigen, alternativ wären bis zu 600 Milliarden Euro jährlich an Bundeszuschüssen nötig.
Kurzfristige Belastungen:
- 2025: Defizit von 46 Milliarden Euro erwartet.
- Durchschnittlicher Zusatzbeitrag steigt voraussichtlich auf 2,5 % (aktuell 1,7 %).
Hauptgründe für finanzielle Engpässe:
- Klinikreform und Förderzuschläge belasten Budgets.
- Entbudgetierung der Hausärzte und Lockerungen der Arzneimittelpreisregulierung.
- Bevölkerungsentwicklung: Eintritt der Babyboomer ins Rentenalter und Zunahme hochaltriger Menschen.
- Medizinischer Fortschritt: Kostenintensive Therapien (z. B. Zell- und Gentherapien).
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen:
- Lohnzuwächse schwächen sich ab, Einnahmen stagnieren.
- Fachkräftemangel und geopolitische Risiken beeinflussen Einnahmen negativ.
Langfristiger Trend:
- Einnahmen wachsen nur um ca. 3 % pro Jahr, Ausgaben dagegen um 4,5-5,2 % pro Jahr.
Empfehlungen von Deloitte für Reformen:
- Anpassung der Beitragsbemessungsgrenzen und Erweiterung beitragspflichtiger Einkünfte.
- Kosten dämpfen durch Reformdruck auf alle Akteure des Gesundheitssystems (Arbeitgeber, Versicherte, Leistungserbringer, Hersteller).
- Beitragserhöhungen und Steuerzuschüsse derzeit schwer umsetzbar, daher dringender Reformbedarf.
Die Studie finden Sie hier.