Apotheken in Not: Fünf dringende Maßnahmen für die Rettung der Apotheken

Freie Apothekerschaft fordert schnelles Handeln von der neuen Regierung

17.03.2025

Am 13. März starteten die Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD. Im Vorfeld hat die Freie Apothekerschaft (FA) bereits ihre Forderungen zur Sicherung der Arzneimittelversorgung und zur wirtschaftlichen Stärkung der Apotheken vorgelegt. Die Organisation sieht akuten Handlungsbedarf, da Apotheken zunehmend mit steigenden Betriebskosten, wachsender Bürokratie und unzureichenden Vergütungen kämpfen.

 

Die 5 Kernforderungen der Freien Apothekerschaft:

 

1. Soforthilfe: Pro rezeptpflichtiger Packung soll eine pauschale Unterstützung von 1,20 € eingeführt werden, um den steigenden Betriebskosten entgegenzuwirken und die Arbeitsplätze in Apotheken zu sichern. Diese Maßnahme solle so lange gelten, bis eine angemessene Anpassung des Apothekenhonorars (Fixum) an die gesamtwirtschaftliche Entwicklung erfolgt. Die FA verweist auf ihre laufende Honorar-Klage, mit der eine grundlegende Anpassung gefordert wird.

 

2. Wiedereinführung des Skontos: Durch eine Änderung des § 1 Abs. 1 Satz 1 der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) soll das Rabattverbot auf rezeptpflichtige Medikamente aufgehoben werden. Dadurch sollen Apotheken wirtschaftlich entlastet werden.

 

3. Stopp von Null-Retaxationen durch Krankenkassen, wenn Apotheken ordnungsgemäß ihre Patienten versorgt/beliefert haben. Die bisherige Regelung, nach der Krankenversicherungen Vergütungen vollständig zurückfordern können, stelle eine erhebliche finanzielle Belastung dar. Eine Anpassung der Regelungen in § 129 Abs. 1 Satz 4 d) SGB V sei notwendig.

 

4. Hürden abbauen: Reduzierung der Bürokratie durch den Abbau überflüssiger Genehmigungsverfahren und Vorschriften, z. B. für Tierarzneimittel, die nicht zur Lebensmittelgewinnung dienen. Zudem fordert die FA eine Erhöhung von Servicepauschalen und eine verbesserte Vergütung für pharmazeutische Dienstleistungen.

 

5. Apotheken als zentrale Bezugsquelle für wichtige Arzneimittel sichern: Der Exklusivvertrieb für verschreibungspflichtige Medikamente und Cannabis solle Vor-Ort-Apotheken vorbehalten bleiben. Zugleich müsse der Versandhandel für rezeptpflichtige Arzneimittel wie bereits für Tierarzneimittel untersagt werden. 

 

Die Freie Apothekerschaft richtet mit diesen Forderungen einen eindringlichen Appell an die neue Bundesregierung, zeitnah zu handeln und Maßnahmen gegen das Apothekensterben auf den Weg zu bringen.